Katrin Schindele im Gespräch mit Hans Dreher, Präsident des Blasmusik Kreisverbandes Freudenstadt

Neben Sport und Kunst wird dem Schulfach Musik eine herausragende Bedeutung bei der Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen nachgesagt. Nicht wenige sind, da der Unterricht in der Schule zwar viel, aber doch nicht alles zu leisten vermag, daher dem örtlichen Musikverein beigetreten, dem sie oft ein Leben lang treu sind. Das Ehrenamt und das Engagement in Vereinen hat in Deutschland einen hohen Stellenwert und ist nicht grundlos das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft. Soziale Kontakte, Persönlichkeitsentwicklung, Kameradschaft und Gemeinschaft, aber auch das Erlernen von Fertigkeiten im Allgemeinen, sind nur einige der vielen Charakteristiken, welche mit einer Vereinszugehörigkeit verbunden werden. Und gerade in der jetzigen Pandemie hat sich gezeigt, dass die Vereine für die Gesellschaft unverzichtbar sind. Für viele Kinder und Erwachsene war die Aktivität in der Gruppe, als diese zu Zeiten möglich war, eine der wenigen Male, den eigenen vier Wänden entfliehen zu können. Aus diesem Grund setzt sich CDU Landtagskandidatin Katrin Schindele für eine nachhaltige Unterstützung der Vereine und des Ehrenamts in Baden-Württemberg ein. Durch ihrer eigene Familienbiographie ist sie sowohl dem Sport, als auch der Musik stark verbunden. Die Debatten um mögliche Öffnungsperspektiven und die finanzielle Unterstützung haben ihr jedoch gezeigt, dass viele Vereine, allen voran in der Musik, einer deutlich stärkeren Berücksichtigung und Unterstützung durch die Politik bedürfen.
Ostern steht vor der Tür und durch die aktuellen Maßnahmen müssen die mit einem enormen Planungs- und Übungsaufwand verbundenen, traditionellen Osterkonzerte in diesem Jahr ausfallen. Und auch für die Zeit um Weihnachten wurden viele Veranstaltungen abgesagt oder mussten in einem kleineren Rahmen stattfinden, erfuhr Katrin Schindele im Gespräch mit Hans Dreher, dem Präsidenten des Blasmusik Kreisverbands Freudenstadt. Hans Dreher repräsentiert in seiner Funktion als Präsident des Blasmusik - Kreisverbandes Freudenstadt, zusammen im fünfzehnköpfigen Vorstand, das Kreisverbandsorchester, das PolkaTeam und die 37 Vereine, mit ihren insgesamt rund 2200 Mitgliedern aus allen Altersstufen. Denn auch wenn die Politik mit Hoffnungen auf eine positive Entwicklung in den kommenden Monaten blickt, fällt mit den abgesagten Veranstaltungen eine wichtige Einnahmequelle für die Musiker im Ländle weg, welche für die Aufrechterhaltung der Vereinsstrukturen und zur Deckung ihrer Auslagen notwendig sind. Zudem verzichtetet der Verband auf die Mitgliedsbeiträge im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr gibt es dahingehend Überlegungen, um so ihren treuen Mitgliedern entgegen kommen zu können. Hans Dreher bestätigte, dass die Resonanz auf die unbürokratischen Hilfen aus der Politik daher durchwegs positiv ausgefallen ist. 
Generell steht die Musik in Baden-Württemberg in der Förderung jedoch in Einigem nach und es gibt einen deutlichen Aufholbedarf, beispielsweise wenn es um die Gleichstellung mit dem Sport, hinsichtlich der Übungsleiterpauschale oder der steuerlichen Absetzbarkeit, geht. Denn gerade das Landesblasorchester, als Teil des größten Blasmusikverbands in Deutschland, welches mit Auftritten in aller Welt zur absoluten Spitze gehört, zeigt, dass hier ein höherer Stellenwert angesetzt werden muss. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre eine stärkere Präsenz in den Medien. Die Bayern machen ausnahmsweise einmal vor, dass ein musikalisches Fernsehprogramm, wie Livekonzerte oder Mitschnitte, das Publikum auch im Südwesten begeistern könne. Denn die Kapellen werden selbst immer jünger und durch eine stetige Veränderung der Stile vermögen sie alle Altersklassen anzusprechen. Und so soll das Gespräch zwischen Katrin Schindele und Hans Dreher nicht zuletzt auch ein Anstoss für die lokale Presse im Landkreis Freudenstadt sein, beispielsweise durch Porträts, die Vereine in der Region vorzustellen. Da der Verband auch in diesem Jahr ein Wertungsspielen ansetzen möchte, bei welchem die Musiker ihr Können unter Beweis stellen, zeigt, dass trotz aller Umstände, der Blick nach Vorne gerichtet ist. Denn Musiker, wie alle anderen auch, brauchen Ziele, auf welche sie hinarbeiten können. Das Üben zu Hause, kreative Digitalveranstaltungen oder die geplante Ostertüte für die Mitglieder, stellen zwar das starke Engagement heraus, doch ersetzen sie nicht das gemeinschaftliche Spielen, vor allem auch in kameradschaftlicher Hinsicht. Katrin Schindele bedankte sich am Ende für das Gespräch bei Hans Dreher und freut sich auf die Zeit, wenn auch sie wieder einem Blasmusikorchester bei einem ihrer zahlreichen Veranstaltungen zuhören kann.


Bild: v.l. Katrin Schindele und Hans Dreher

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