Katrin Schindele erkundet Empfingens Brauchtümer

Falls Sie das Gespräch noch Einmal sehen wollen, klicken Sie einfach auf den nachfolgenden Link der Facebook Seite der Jungen Union Freudenstadt!
https://fb.watch/3GrZM9lm7y/

Närrisch ging es zu im letzten JU TV mit CDU Landtagskandidatin Katrin Schindele und ihren Gästen, Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner und Fasnetsprofessor Werner Baiker, zum Thema "Brauchtum und Heimat: Zieht Corona den Stecker?". Und das nicht nur wegen den Verkleidungen. Denn Werner Baiker und Ferdinand Truffner wussten so einiges zu den zahlreichen, traditionellen Empfinger Fasnetstraditionen zu erzählen.
Letzterer war im Jahr 2020 zum ersten Mal ein Strohbär, einer alten Figur, welche auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Der Strohbär, welcher mit unterschiedlicher Deutungsgeschichte in zahlreichen, auch protestantischen Gemeinden beheimatet ist, wurde bereits 1483 in der Nähe von Köln erwähnt, durch eine Strafe. Der Hintergrund hierzu war ein Strafgeld, weil einem an Fasnacht mit Stroh eingewickelten Schmiedeknechts ein anzügliches Accessoire angefügt wurde. Das erste Bild aus Empfingen ist aus dem Jahr 1927 bekannt. Heutzutage ist es für Ferdinand Truffner jedoch keinesfalls mehr eine Strafe, sondern vielmehr eine Ehre, ein Strohbär zu sein. Dabei wurde er mit einer speziellen Knotentechnik in Stroh eingewickelt und darf sich jetzt auch einen reachten Empfinger schimpfen. Trotzdem blutet ihm als echter Fasnetsnarr natürlich das Herz, dass die diesjährige Fasnet nicht wie sonst erlebt werden kann.
Und auch zu den sogenannten Rußhexen, einer weiteren Empfinger Fastetstradition, konnte Werner Baiker mit spannendend Geschichten die Hintergründe erläutern und machte seinem Titel als Fasnetsprofessor alle Ehre. Bei diesem freien Brauchtum müssen auch die meisten Empfinger schmunzeln. Denn wer am Ruaßiger Dauschtig (schmotziger Donnerstag) nach zwölf Uhr Mittags von den Rußhexen noch auf der Straße erwischt wird, der wird ganz traditionell für seinen Lapsus mit Holzofenruß gekennzeichnet. Bereits aus dem Jahr 1894 ist bekannt, dass närrische, aber auch unbescholtene Bürger, nach dieser in der Geschichte der schwäbisch-allemanischen Fasnet verwurzelten Tradition, schwarz angemalt wurden. Daher hofft Ferdinand Truffner insbesondere, dass auch dieses Jahr Rußhexen die Straßen Empfingens unsicher machen werden, wenn auch corona-konform. Denn nach ihm ist die Fasnet auch von Corona nicht klein zu kriegen und ist in den Herzen nicht ausgefallen, was er an den kreativen, digitalen Fasnetsangeboten der Zünfte im Landkreis Freudenstadt festmacht. Aber auch an den Narrenfiguren, welche im ein oder anderen Schaufenster in Empfingen zu sehen sind. Gerade in diesen Zeiten wird den Menschen die Besonderheit ihrer Brauchtümer bewusst und stiftet Identität.
Katrin Schindele bedankte sich am Ende des Gesprächs für die spannenden Einblicke in die Traditionen ihres Wahlkreises und hofft, der Einladung des Bürgermeisters zur Empfinger Fasnet bald nachkommen zu können. Und auch der Ursprung von Werner Baikers Titel als Fasnetsprofessor wurde geklärt. Dieser ist auf die Initiative eines Fasnets-Schulunterrichts zurückzuführen, welcher den Kindern die Traditionen bereits von Kindesbeinen an vermitteln soll. Denn das Fasnets-Brauchtum hat für ihn vor allem auch eine inklusive Komponente für Zugezogene, damit diese am Rußigen keinen Schrecken bekommen. Und wem die Fasnet dieses Jahr zu kurz kommt und mehr über die Empfinger Brauchtümer erfahren möchte, der kann das Gespräch auf der Facebook Seite der Jungen Union Freudenstadt noch einmal ansehen, die Fasnets Ansprache von Bürgermeister Ferdinand Truffner auf der Homepage der Gemeinde Empfingen oder auch die kreativen Fasnets-Videos auf der Facebook Seite der Kulturgemeinschaft Empfingen.

Bild: v.l. CDU Landtagskandidatin Katrin Schindele, Bürgermeister Ferdinand Truffner und Fasnetsprofessor Werner Baiker

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